Montag, 29.Mai, Melsungen

Montag, 29.Mai, Melsungen

Der letzte vollstängie Tag unserer Tour, bevor es morgen nach Spangenberg und auf den Himelsfels geht.

Diese Tour war wirklich ein großer Segen und es wird ein noch größerer Segen seiin, wenn sie hinter uns liegt. Alles, was danach kommt, kann im Vergleich nur weniger problematisch sein. In Melsungen hatten wir vor allem Spaß mit vielen Kindern und Jugendlichen. Ein neuer marokkanischer Botschaft, Hamed, stieß zum Team und Marokko wurde prompt Weltmeister. Wir trauerten mit Tito, unserem indonesischen Botschafter, in dessen Heimatstadt das Zentrum des Erdbebens lag. Und wir feierten bei strömendem Regen ein kleines Konzert in familiärer Atmosphäre unter Pavillons und zum Segen stellte sich die Sonne ein. Am Abend packte uns der Ehrgeiz mit einer wunderschönen Stadt nach Spangenberg zu kommen und wir begonnen, alles zu reparieren, zu retten und zu dekorieren. Jetzt sind wir voller Spannung und Vorfreude auf unsere Landung auf dem Himmelsfels. Immer wieder begleitet uns das Lied: Ich schaue auf, Herr, zu den Bergen, woher mir Hilfe kommt. Sie kommt von dir, Herr, Herrscher des Himmels, Schöpfer der ganzen Welt.

Sonntag, 28. Mai, Gudensberg – Melsungen

Endlich mal wieder ein richtiger Sonnentag, auch wenn es morgens noch nicht so aussah.

Im Open-Air-Gottesdienst aber brach die Sonne durch und wir genossen es, gemeinsam zu singen und zu träumen. Danach ging es weiter Richtung Dörnhagen, unterstützt durch die Oldtimer vom Bulldog-Club-Nordhessen und auch den einen verbliebenen von Werner Pfetzings Bulldogs. In Dörnhagen rauschten wir über das Trucker- und Oldtimer-Treffen und machten ein wenig Werbung für unser Fest auf dem Himmelsfels. Nach einer sehr langen Pause, in der wir auf die Polizei warteten, ging es weiter Richtung Melsungen. Dies war wohl die gefährlichste Etappe unserer Tour mit bis zu 15% Neigung auf der Straße. Jackie durfte an ihrem ersten Tag auf dem Traktor gleich bis zum Letzten gehen und stand auf der Bremse. Später erzählte sie: „Ich dachte: Gleich muß die Dorit sich noch dazustellen.“

Abends wurden wir sehr herzlich von dem Melsunger Team empfangen mit einem Grill und frischen Steaks. Zum Aufwärmen hackten wir noch etwas Holz und feuerten die Sauna an und ließen den Abend warm ausklingen. Allerdings ist es in Klamotten am Ende doch etwas heiß in der Sauna.

Samstag, 27.Mai, Gudensberg

Samstag, 27.Mai, Gudensberg

Ein wunderschöner World Camp – Tag in Gudensberg.

Der Regen machte uns schon lange nichts mehr aus und so ließen wir uns bei unseren Vorbereitungen für das World Camp Fest auch nicht von ihm stören. Morgens besuchte uns das ZDF und schloß die Dreharbeiten für die große Reportage über World Camp ab (im Magazin „Menschen“, Sa, 10.6., 17.45h). Das Fernsehteam war sehr nett und interessierte sich sehr für unsere Tour. Mittags öffneten wieder die Botschaften – inzwischen ergänzt um den Bauwagen von Indonesien. Bis hin zum Landtagsabgeordneten bekamen alle ihre Reisepässe. Das WM-Turnier von Gudensberg war bis zur Nachspielzeit spannend, der Trainer von Simbabwe sprang am Ende selbst ins Tor und sorgte so wieder einmal für den Sieg seiner Mannschaft. Das Gospelkonzert erlebten wir wegen des Regens in den Räumlichkeiten der katholischen Gemeinde. Die Gäste gingen sehr mit und der Abend wurde zum Ende sehr bewegend, als viele ihre Segenswünsche für Gudensberg und für die rollende Weltstadt aussprachen.

Freitag, 26.Mai, Kassel Wolfsanger-Hasenhecke – Kassel Königsplatz – Gudensberg

Freitag, 26.Mai, Kassel Wolfsanger-Hasenhecke – Kassel Königsplatz – Gudensberg

In aller Frühe fuhren wir von der Hasenhecke aus los in Richtung Königsplatz in Kassel. Kurz vorher wurde der Fortgang der Tour noch einmal unsicher, da ein Polizist – noch während wir frühstückten – die Bauwagen kontrollierte und diese eigentlich gar nicht auf die Straße lassen wollte. Dann ließ er sich aber doch dazu bewegen und wurde im Laufe des Tages und der zwei Etappen heute fast zum Freund von World Camp. Am Ende verabschiedete er sich freundlich mit guten Wünschen.
Der Königsplatz erwartete uns mit schlechtem Wetter, aber guter Laune und vielen Besuchern. Der Bürgermeister von Kassel war ebenso anwesend wie der Probst und der Vorsitzende des gerade aufgestiegenen Kasseler Fußballclubs. Die Weltmeisterschaft wurde ausgetragen mit den Ländern Brasilien, Kongo, Simbabwe, Nigeria, Indonesien, Russland und Weltmeister wurde – wieder einmal – Simbabwe.
Vom Königsplatz aus ging es dann weiter nach Gudensberg und das Team hatte endlich wieder einmal einen ganzen Abend zum Erholen, da das Fest hier erst morgen Nachmittag beginnt.

Donnerstag, 25.Mai, Kassel Wolfsanger-Hasenhecke

Donnerstag, 25.Mai, Kassel Wolfsanger-Hasenhecke

Dieses Fest wäre beinahe im Regen untergegangen, aber das World Camp Team war ja bereits bestens geübt was Regenprogramm betrifft. Der Himmelfahrts-Gottesdienst mit Vertretern vieler verschiender deutscher und internationaler Gemeinden war ein besonderes Highlight, genau wie das Gospelkonzert von Njeri am Abend. Das Team sieht am Ende dieses gri0en Tourtages ziemlich fertig aus und wir hoffen auf gutes Wetter auf dem Königsplatz.

Mittwoch, 24.Mai, Diemelstadt – Kassel Wolfsanger-Hasenhecke

Kein Tourtag mehr ohne Panne.

Am Morgen ist uns an einem Traktor der Auspuff abgebrochen. Der Traktor fährt zwar noch, ist aber ungleich lauter. Die Hessische Polizei übernahm die Kontrolle und geleitete uns sicher nach Kassel. Unterstützt wurden wir souverän vom BulldogClub Nordhessen und dem Hanomag-Schlepperverein Breuna. In einem abschüssigen Gelände bekam Johannes zunächst den kleinen Gang nicht mehr rein und war seinen alten Bremsen sehr ausgeliefert. Aber wir sind alle lebendig in Wolfsanger angekommen und die Presse von Kassel direkt mit uns. Am Abend bauten wir die Bauwagenburg auf und genossen die grüne Soße der Wolfsanger-Hasenhecker und den guten Service.

Dienstag, 23. Mai, Bad Sassendorf-Kirchborchen-Diemelstadt

Morgens feierten wir eine kleine schöne Andacht und bekamen einen besonderen Reisesegen von Bernhard vom Schlepperclub, der in Arabien übernachtet hat, um heute seine lange Rückreise anzutreten. „Gott hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten.“ Dieser Vers aus Psalm 91 war für uns eine große Verheißung für den Tag mit der längsten Fahrtstrecke unserer Tour. Und viele Engel waren nötig. Unser bewährter Güldner-Traktor blieb auf den ersten 100 Metern schon liegen, die Polizei war sehr ungehalten über den mißglückten Start. Wir mußten den Traktor bei einem Bauern zurücklassen und den Hänger an einen anderen anschnallen. Zum Glück hatten wir noch genug Traktoren, um fahren zu können. In Borchen löste der Historische Landmaschinenclub Kirchborchen den Oldtimer Stammtisch Bad Sassendorf ab und der Bürgermeister wünschte gute Weiterfahrt. Unser besonderer Engel für den Tag, Heinrich Schäfers aus Kirchborchen schickte seinen Tieflader nach Bad Sassendorf, um den Güldner nachzuholen.

Nachmittags fuhren wir wieder einemal in strömenden Regen und auf einem Traktor ohne Verdeck frieren einem schon die Finger ab. Zwei der Oldtimer-Traktoren mußten unterwegs im bergigen Gelände aufgeben, aber alle Bauwagen erreichten mit uns Diemelstadt. Leider stimmten die Absprachen für unseren Unterbringungsplatz nicht und so parken wir nun auf der Straße. Der nahegelegene Mac Donalds hat uns eben mit Strom versorgt, so daß wir noch ein paar Reparaturen durchführen können. Willi Stiel von der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck begrüßte uns an der hessischen Grenze und sorgte für gute Laune und Vorfreude auf Hessen. Auch der dringend nötige Nachdruck unserer Reisepässe ließ sich jetzt plötzlich innerhalb von zwei Tagen mit einem Telefonat organisieren. Die Pässe werden nun am Freitag direkt auf den Königsplatz geliefert und der Drucker möchte auch noch Botschafter von Indien sein.

Montag, 22.Mai, Unna-Bad Sassendorf

Am Morgen wurden 3 unserer Traktoren von Tiefladern abgeholt und wieder zurück an den Niederrhein gebracht, weil sie dort wieder benötigt werden. Danke der Firma Fuhrländer für die spontane Unterstützung!! Mit nur noch drei Traktoren ausgestatten waren wir umso mehr auf die Unterstützung von Oldtimer-Clubs angewiesen. So kamen in strömenden Regen die Freunde vom Schlepperclub Dellwig (www.schlepperclub.de) und machten uns gute Laune. Gemeinsam schafften wir die Fahrt sehr gut, bis uns kurz vor Bad Sassendorf an Nigeria ein Reifen platzte. Da die Bundesstraße gestaut wurde mußten die anderen weiterfahren und Stocki mit Nigeria zurücklassen.

Auf dem Parkplatz des Sport- und Schulzentrums Bad Sassendorf angekommen, wurden wir vom stellvertrenden Bürgermeister begrüßt. Als der von Nigeria in Not hörte, erklärte er sich direkt bereit, den Ersatzreifen, den Wagenheber und Jojo zum Unglücksort zu bringen und half beim Reifenwechsel. Am Abend half er dann noch dabei, daß uns unsere zwei platten Reifen neu aufgezogen wurden, so daß wir wieder die ursprüngliche Anzahl an Ersatzreifen zusammen haben. In Bad Sassendorf feierten wir auch ein kleines Fest mit ca. 60 Jugendlichen aus der Stadt und verschiedenen Landjugenden. Weltmeister von Bad Sassendorf wurde mal wieder Simbabwe. Der Trainer hat einfach ein Händchen für Talente und Motivation.

Sonntag, 21. Mai, Witten-Unna

Sonntag, 21. Mai, Witten-Unna

Ein aufregender Tag begann mit einem schönen Familiengottesdienst in Witten. Brasilien ist extra noch mit Polizeieskorte zur Kirche gebracht worden. Direkt danach mußten wir am WalMart aufbrechen, aber unser togolesischer Fahrer war noch nicht gekommen, da er sich verfahren hatte. Wir konnten nicht länger warten und fuhren mit großer Eskorte los. (Wenn wir nur 6 Fahrer sind, muß Johannes auch fahren. Sonst sitzt er vorne und bespricht die Sachen mit der Polizei.) Nach nur 400 Metern platzte an Deutschland ein Reifen an der Hinterachse.

Die Polizei blieb wohlwollend, legte eine Pause ein und schoß Fotos von der Stadt. Wir waren froh, daß der Ersatzreifen passte. Inzwischen war Yao eingetroffen und konnte nun doch noch mitfahren. Es platzt kein Reifen am Bauwagen, ohne daß Gott darum weiß, dachten wir. In Unna angekommen, wurden wir von großer Resonanz überrascht. Eigentlich dachten wir, wir würden in der Landesstelle für russlanddeutsche Zuwanderer nur 10-20 Jugendliche treffen, dann wurde es doch ein kleines Fest mit bis zu 150 Leuten. Am Abend halfen uns die Sicherheitskräfte, ein kleines Lagerfeuer zu machen und wir ließen den Tag gemütlich ausklinken.

Samstag, 20.Mai, Witten

Heute mußte die Weltstadt beweisen, daß sie eigentlich eine Arche Noah ist. Der Wal-Mart-Parklplatz wurden vom Sturm und Hagel geflutet. Der Pavillon über unserer Bühne wurde vom Wind weggerissen und das Team wartete auf den Regenbogen. Manche Besucher ließen sich durch nichts abschrecken und die World Camp Familie auch nicht. Mitten im strömenden Regen bauten wir unser Fußballfeld auf und viele lachten nur. Aber dann kam für anderthalb Stunden die Sonne raus und Simbabwe wurde zum dritten Mal Weltmeister, diesmal vor Togo. Knut Hartwig, der Fritz-Walter-Darsteller von „Das Wunder von Bern“ überreichte als Trophäen Fair-Play-Fair-Life-Bälle. Njeri gab ein kleines Gospelkonzert und wir schlossen die Stadt zwei Stunden früher als geplant. Das erste Mal auf der Tour heizten wir unsere finnische Sauna an, um uns aufzuwärmen und um uns zu trocknen. Danke allen Finnen für diese exzellente Sauna.